©PRODUKT PLATTENSPIELER
PLATTENSPIELER-
eine runde Sache für alle
Musikliebhaber
A
ls 1983 die CD aufkam, wurden der
Schallplatte und dem Plattenspieler
das baldige Aus prophezeit. Es kam
anders. 25 Jahre später gibt es immer noch
neue Vinylscheiben und Dreher. Und das in
allen Preis- und Qualitätsklassen. Ja, man
muss sogar sagen, dass die besten Plattenspie-
ler erst nach der Vorstellung der CD ent-
wickelt wurden. Im HiFi-Zirkel hat er einen
festen Platz und gilt nicht wenigen als
die
Quelle schlechthin. Seit einiger Zeit erlebt das
analoge Medium sogar eine gewisse Renais-
sance. Hörer, die ihre Plattensammlung einge-
mottet hatten, entdecken diese wieder - und
suchen nach neuen Abspielgeräten. STEREO
zeigt Ihnen die interessantesten Geräte. Aber
was wollen und brauchen Sie eigentlich?
Manuell oder automatisch?
Es stimmt schon: So bequem wie ein CD-
Player ist ein Plattenspieler nicht, zumal die
anspruchsvolleren
Geräte praktisch aus-
nahmslos manuell bedient werden müssen.
Das bedeutet, dass man den Teller von Hand
in Bewegung setzt, den Tonarm über die ge-
wünschte Rille schiebt und ihn anschließend
mittels Tonarmlift absenkt. Am Ende der Plat-
te läuft die Prozedur andersherum ab. Der me-
chanische Aufwand für mehr Service wäre
einfach zu groß und ginge womöglich sogar
zu Lasten des Klangs.
Mitunter gibt es noch so genannte Halbauto-
maten, die den
Arm
selbst-
tätig aus der
Auslaufrille
heben und den
Motor abstellen. Voll-
automaten, die den Spiel Vorgang auf Knopf-
druck komplett starten und selbstständig wie-
der beenden, sind die absolute Ausnahme, und
man findet sie nur noch in der Einsteigerklas-
se. Allerdings ist der vermeintliche Nachteil
für Schallplattenhörer oft gar keiner, da der
Kontakt mit edlen Materialien und der hapti-
sche Zugriff einfach zum Hobby gehören.
gen bei der Nadelmas.se bis hin zum Lageröl.
Einen exquisiten Plattenspieler zu bauen, er-
fordert viel Erfahrung und ist beinahe schon
Kunst.
Subchassis- oder Masselaufwerk?
Über diese Frage haben sich Generationen
von Vinyl-Fans entzweit. Beim klassischen
Subchassis-Spieler sind der Teller und der
Tonarm überein eigenes, gefedertes Träger-
board vorn Gehäuse mit seinem resonieren-
den Motor und dem Untergrund entkoppelt.
Die alten Thorens-Modelle setzten auf dieses
Prinzip, Linns frisch überarbeiteter Klassiker
LP I2SE ist der bekannteste Dreher dieser Art
und einer der besten Plattenspieler der Welt.
Aber auch andere Hersteller setzen dieses
Prinzip ein, zuweilen in eigenen Interpretatio-
nen und Abwandlungen.
Das Masselaufwerk setzt hingegen auf schie-
res Gewicht, das sieh weder von Trittschall
noch von den Vibrationen des ohnehin oft se-
parat aufgestellten Motors zum Mitschwin-
gen anregen lässt. In der Regel sind die nach
dieser Technik konstruierten Geräte tatsäch-
lich schwerer als ihre Subehassiskollegen.
Letztlich gibt es in beiden Kategorien
ganz hervorragende Geräte. Einen
grundsätzlichen
Vor-
oder
Nachteil sehen wir nicht.
Es kommt darauf
an.
Ein Gerät aus Einzelbausteinen
oder die Komplettlösung?
Ein Plattenspieler besteht aus dem Laufwerk,
einem Tonarm und einem Tonabnehmer. In
den oberen Klassen ist es Usus, dass man sich
seinen Tonabnehmer zum gewählten Platten-
spieler aussucht und diesen penibel justiert.
Oft wird auch der Tonarm gezielt ausgesucht
Für die meisten Laufwerke sind entsprechen-
de Montagebasen für die verschiedenen Arm-
typen lieferbar.
Um Missgriffe zu vermeiden, den Hö-
rem die Auswahl abzunehmen und in
9
was
man draus macht.
Angesichts der diffizielen Abtas-
tung der Rillenauslenkungen durch den Dia-
manten verschlechtert auch die kleinste Reso-
nanz unmittelbar die Wiedergabegüte. Was
auf den ersten Blick simpel erscheint, ist in
Wirklichkeit ein hoch komplexer Prozess mit
vielen Variablen und Störquellen - angefan-
sich stimmige Lösungen anzubie-
ten, liefern fast alle An-
bieter auf Wunsch
komplette Pakete.]
In
den
unteren
Preisbereichen ist
das sogar die Re
gel. Vorteil: Mai
bekommt
ein
meist
präzise
voreingestelltes
Gerät aus einer
Hand, bei dem alle
-
Meist Teil eines Platten-
spielerpakets, hier ein-
mal einzeln: ein Tonarm
zur Montage auf ein Lauf-
werk
Teile optimal zu-
sarnmenpassen. Kenner der Analogmaterii
stellen sich dagegen ihr „Plattenspielermenü'
aus Laufwerk, Tonarm und Tonabnehmer lie-
ber selbst zusammen und schneidern sich da-
mit sozusagen „ihr“ Gerät perfekt auf Maß
38 STEREO HIFI-JAHRBUCH 2007
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